Unsere Geschichte
Alles begann mit der Veranstaltung „Ein ernährungspolitisches Bochum? Diskussionsveranstaltung zur Förderung nachhaltiger regionaler Ernährungssysteme in Bochum und Umgebung“ am 6. Juni 2018, zu der die Bewegung für Ernährungssouveränität Nyéléni.de und das Institut für Entwicklungsforschung (IEE) gemeinsam mit dem Bochumer Initiativen-Netzwerk Botopia eingeladen hatten.
Ca. 20 interessierte Bochumer*innen tauschten sich über die Idee aus, Ernährungspolitik in und für Bochum zu machen, und wurden durch Erfahrungsberichte vom Kölner Ernährungsrat angeregt und ermutigt.
Ab Juni 2018 traf sich die Gründungsinitiative einmal im Monat, tauschte sich inhaltlich zu ernährungspolitischen Themen aus, vernetzte sich mit anderen Initiativen, führte Veranstaltungen wie einen nachhaltigen Stadtspaziergang durch und gründete verschiedene AGs. So organisierte z.B. die Höfetouren-AG gemeinsam mit Slow Food Ausflüge zu Biohöfen in der Umgebung, die Markt-AG beschäftigte sich mit der Situation der Wochenmärkte in Bochum und der zukünftigen Markthalle im geplanten Haus des Wissens.
Von Anfang an - Vernetzung in NRW
Im November 2018 war die Gründungsinitiative Gastgeberin des „Politischen Suppentopfs NRW“, der gemeinsam mit dem Kölner Verein Taste of Heimat/ Ernährungsrat Köln veranstaltet wurde.
Rund 40 engagierte Menschen aus verschiedenen Ernährungsräten und Gründungsinitativen in NRW tauschten sich während des ganztägigen Vernetzungworkshops im Bochumer LutherLAB bei gemeinsamem Kochen und Essen aus.
Hierbei entstanden erste Ideen zu einer Essbaren Stadt Bochum.
Die offizielle Gründungsveranstaltung
Die offizielle Gründungsveranstaltung des Ernährungsrates Bochum fand im September 2020 statt, finanziell unterstützt durch den Förderpott.Ruhr des Stiftungsnetzwerks Ruhr.
Gefeiert wurde coronabedingt im Freien auf dem Imbuschplatz in Bochum mit ca. 50 Personen aus lokalen Inititiativen, Erzeuger*innen, Händler*innen, Vertreter*innen der Stadt und interessierten Bürger*innen.
Rund um die KoFabrik präsentierten sich vielfältige Initiativen und Organisationen, die sich mit der Ernährungswende beschäftigen und denen eine zukunftsfähige Lebensmittelversorgung am Herzen liegt, z.B. die Öl-Connection-Ruhr & hellas solidarität bochum, das Netzwerk der Gemeinschaftsgärten, die Meicoop, die Marktschwärmer Bochum, die Solawi Dortmund, die Flotte Karotte, Slow Food und der Lernbauernhof Schulte-Tigges.
Der Weg zur Essbaren Stadt Bochum
Im Oktober 2020 befasste sich das 3. Klima- und Nachhaltigkeitsforum „Wie wollen wir hier leben“ des Schauspielhaus Bochum mit dem Thema Ernährung. Auf dem Podium wurde u. a. das Prinzip der Essbaren Stadt vorgestellt, gleichzeitig saßen Ernährungsratsmitglieder im Publikum.
Aus der angeregten Diskussion entstand die gemeinsame Idee, Bochum zu einer essbaren Stadt zu machen. Zusammen mit dem Ernährungsrat Bochum und den vernetzten Gemeinschaftsgärten wurde im November 2020 das Initiativennetzwerk EssBO!, die Essbare Stadt Bochum, gebildet.
Coronabedingt fanden die Treffen online statt, so konnten immer mehr Initiativen dazustoßen.
Ein Naschgarten und ein Ladenlokal
Schon im März 2021 konnte EssBO! ein erstes Naschgarten-Projekt in der Griesenbruchstraße im Westend mit Unterstützung des WestendFonds umsetzen: Botopia bekam zwischen Supermarkt und Autovermietung einen „Garten“ mit 3 Hochbeeten und 30 Beerensträuchern, der von der Nachbarschaft geschätzt und geschützt wird.
Im Frühjahr 2021 trat EssBO! in regelmäßigen Dialog mit Vertreter*innen des Grünflächenamts und der Stabstelle Klima und Nachhaltigkeit, um als Initiativennetzwerk Bochumer Urban Gardening Initiativen und Gemeinschaftsgärten zusammenzubringen und deren Bedarfe der Stadt gegenüber zu vertreten. Erste Workshops wurden unter Coronabedingungen im Freien organisiert.
Im August 2021 bot das städtische Angebot von „Tapetenwechsel“ die Chance, für 6 Wochen ein leerstehendes Ladenlokal in der City am Dr.-Ruer Platz zu bespielen. Gemeinsam mit jungen StartUps gelang es kurzfristig, die Räumlichkeiten kreativ, anregend und informativ zu gestalten und dort als Initiativennetzwerk ohne jede finanzielle Unterstützung, aber mit vielfältigen Ideen wöchentlich Workshops bzw. Filmabende zum Thema „Ernährung“ anzubieten.
Zusammenschluss von EssBO! und Ernährungsrat Bochum
Da sich die Ziele und Aktivitäten von EssBO! und Ernährungsrat Bochum immer mehr überschnitten und etliche Mitwirkende beiden Initiativennetzwerken angehörten, reifte die Entscheidung zu einem Zusammenschluss beider Organisationen zu einem großen Initiativenbündnis.
Im Austausch mit anderen Ernährungsräten und begleitet durch die Beratung von startklar a+b erschien es sinnvoll und zukunftsorientiert, zusätzlich einen Verein zu gründen, um handlungsfähiger zu sein.